Der Kollege formatiert aus Versehen die Festplatte oder diese hat einen Hardware-Defekt, du schüttest Kaffee über den Laptop aus, dein Unternehmen ist von einer Cyberattacke betroffen – ein Datenverlust kann viele Ursachen haben. Nur eins bleibt immer gleich: Deine Daten sind weg! Aber keine Panik: Du hast ja ein Backup, nicht wahr? Falls nicht, wird es höchste Zeit, dir eins einzurichten.
Tipp 1: Die 3-2-1-Regel
Ein wichtiger Grundsatz der Datensicherung ist die sogenannte 3-2-1-Regel:
- Von jeder wichtigen Datei sollten mindestens 3 Sicherungskopien bestehen. Du machst also ein primäres Backup und zwei weitere Kopien. Warum? Weil auch bei einer Backup-Festplatte mal ein Defekt oder anderweitiger Ausfall vorkommen kann. Mit den zusätzlichen Backups bist du gegen diesen Fall gewappnet.
- Primäres Backup und die zusätzlichen Kopien sollten deshalb auch auf 2 unterschiedlichen Speichermedien abgelegt sein. Zu beachten: Ein RAID (Redundant Array of Independent Disks) ist hier nicht ausreichend. Zwar werden deine Daten im RAID auf mehrere Festplatten verteilt bzw. direkt gespiegelt, das schützt aber nur vor Hardware-Fehlern und -Ausfällen. Werden Daten versehentlich gelöscht, tritt ein Software-Problem auf oder eine der Festplatten wird von einem Virus befallen, hilft ein RAID nicht weiter. Fürs Backup solltest du deshalb voneinander unabhängige Speichermedien verwenden.
- Mindestens 1 Kopie solltest du an einem externen Speicherort aufbewahren. Weshalb? Stell dir vor, du hast drei Server. Einen fürs primäre Backup und je einen für die Sicherheitskopien. Alle drei Server stehen bei dir im Keller. Nun zieht ein schweres Gewitter bei dir durch, dein Keller wird überschwemmt, alle drei Server und somit all deine Backups sind zerstört.
Kombiniere also zum Beispiel ein NAS-System zu Hause mit einer externen Festplatte und einer Cloud-Lösung eines IT-Dienstleisters.
Tipp 2: Kontinuität und Häufigkeit
Klar, du kannst auch nur einmal jährlich ein Backup deiner Daten machen, wirklich hilfreich ist das im Ernstfall aber nicht. Wichtig ist deshalb, eine gewisse Kontinuität deiner Backups sicherzustellen. Die Häufigkeit richtet sich nach deinen Bedürfnissen. Stelle dir einfach immer die Frage: Wie schlimm wäre es, wenn ich auf den Datenstand von gestern, vor einer Woche oder gar vor einem Monat zurückgeworfen würde? Gewisse Daten wären wohl reproduzierbar, etwa Bildbearbeitungen oder ein Text. Man bearbeitet das Bild halt noch einmal, schreibt den Text neu. Mühsam und zeitaufwendig, aber machbar. Hast du aber zum Beispiel zu Forschungszwecken über einen längeren Zeitraum Analysedaten gesammelt, kannst du diese nicht durch Wiederholung einfach wiederherstellen. Es kämen wohl ganz andere Ergebnisse heraus.
Verarbeitest du regelmässig viele Daten in kurzer Zeit, empfehlen wir deshalb mindestens eine Sicherung pro Arbeitstag. Du kannst aber natürlich auch kürzere Speicherintervalle einrichten.
Tipp 3: Backup-Arten kombinieren
Für die Sicherung können verschiedene Backup-Arten infrage kommen. Am gängigsten sind Voll-Backups, differenzielle oder inkrementelle Backups.
Backup-Art | Speicherung | Wiederherstellung | Speicherbedarf |
---|---|---|---|
Voll-Backup | Es werden alle Daten zum Backup-Zeitpunkt gesichert. | Wiederherstellung benötigt nur die aktuellste Vollsicherung. | hoch |
differenzielles Backup | Es werden alle Veränderungen und neuen Daten seit dem letzten Voll-Backup gesichert. | Wiederherstellung benötigt letztes Voll-Backup plus aktuellstes differenzielles Backup. | mittel |
inkrementelles Backup | Es werden alle Veränderungen und neuen Daten seit dem letzten Backup (Voll, differenziell oder inkrementell) gesichert. | Wiederherstellung benötigt letztes voll Backup plus alle seither erstellten inkrementellen Backups. | tief |
Wie du siehst, haben die drei Backup-Arten alle ihre Vor- und Nachteile, daher ist eine Backup-Strategie ratsam, die zwei oder sogar alle drei Arten kombiniert. Dadurch erreichst du einen guten Kompromiss zwischen optimiertem Speicherplatzbedarf und nicht allzu hohem Aufwand für die Wiederherstellung.
Ein klassisches Backup-Verfahren ist das Generationen-Prinzip, welches wie folgt aufgebaut ist:
- Vollsicherung
- Backups der ersten Generation = tägliche Sicherung durch differenzielles oder inkrementelles Backup
- Backup der zweiten Generation = Voll-Backup Ende der Woche
Danach werden die Backups erster Generation täglich überschrieben, da diese im Backup der zweiten Generation bereits enthalten sind. - Backup der dritten Generation = Voll-Backup nach vier Wochen
Im neuen Monat werden dann jeweils am Wochenende die Backups der zweiten Generation des Vormonats mit dem neuen Wochenend-Backup überschrieben.
Tipp 4: Das richtige Speichermedium für dein Backup
Auch bei der Wahl der Hardware kommt es natürlich auf deine Bedürfnisse an. Optische Medien können eine gute Lösung sein, um etwa Sicherheitskopien von deinen Fotos aufzubewahren. Allerdings lassen sich nicht alle optischen Medien mehrfach beschreiben. Das heisst, du müsstest dann beispielsweise pro Jahr eine DVD mit deinen Fotos brennen. Dann sind wir aber wieder beim Problem mit der fehlenden Kontinuität. Ausserdem gibt es schon jetzt viele Computer und Laptops, die gar nicht mehr mit einem CD/DVD-Leser ausgestattet sind. Die Wiederherstellung könnte also früher oder später problematisch werden.
Einfacher in der Handhabung ist eine externe Festplatte, ein NAS-System, ein dedicated Server oder eine Cloud-Lösung. Hier hast du die Möglichkeit, automatisierte Backups gemäss deiner Backup-Strategie einzuspielen und kannst von verschiedenen Geräten zugreifen.
Die Cloud-Speicherung ist dabei ein ungebrochener Trend. Mit Google Drive, OneDrive von Microsoft oder Apples iCloud bieten die Tech-Giganten ihren Nutzern schon seit Längerem kostenlosen Online-Speicherplatz. Es gibt aber auch zahlreiche IT-Dienstleister in Europa, die kostengünstige und gute Cloud-Speicherlösungen anbieten. Beachte bei der Wahl des Cloud-Anbieters unbedingt unseren Tipp 7.
Tipp 5: Vertrauen ins Backup ist gut, Kontrolle ist besser
Genauso wie man sich vor der Abfahrt in den Urlaub noch mal versichert, dass der Herd auch wirklich aus und die Tür zugesperrt ist, sollte man auch seine Backups gelegentlich kontrollieren. Werden die Daten korrekt übertragen? Sind die Daten auf dem Backup auch lesbar?
Dank solcher regelmässigen Überprüfungen stellst du Probleme mit der Software oder Hardware frühzeitig fest und kannst reagieren, bevor es zu spät ist. Das führt uns auch schon direkt zu Tipp 6.
Tipp 6: Hardware für die Datensicherung aktuell halten
Die technische Entwicklung geht bekanntlich rasant voran. Dem solltest du auch bei der Wahl der Hardware für deine Backups Rechnung tragen. Du musst nicht immer gleich die allerneuste Technik einsetzen, aber eine regelmässige Überprüfung und ein allfälliger Ersatz der Hardware ist sinnvoll.
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der ungefähren Lebensdauer von Speichermedien und der grössten Gefahren für den Datenverlust bei Einsatz dieser Speichermedien.
Speichermedium | Lebensdauer | Grösste Gefahren für Datenverlust |
---|---|---|
CD | 5-10 Jahre | Wärme, Licht, Feuchtigkeit, Kratzer |
DVD | 30 Jahre | Wärme, Licht, Feuchtigkeit, Kratzer |
Blu-Ray | 30 Jahre | Wärme, Licht, Feuchtigkeit, Kratzer |
USB-Sticks | 10-30 Jahre | Begrenzte Schreibzyklen, Verlust (klein) |
SD-Karten | 10-30 Jahre | Begrenzte Schreibzyklen, Verlust (klein) |
Festplatte intern | 5-10 Jahre | Wärme im Betrieb, Feuchtigkeit, Stösse |
Festplatte extern | 10 Jahre | Feuchtigkeit, Stösse, Magnetismus |
SSD | 10 Jahre | Begrenzte Schreibzyklen |
Zu beachten ist, dass sich diese Werte auf die Lebensdauer unter perfekten Lagerbedingungen bezieht. Hersteller von optischen Speichermedien (CD, DVD, Blu-Ray) geben teilweise sogar eine Lebensdauer von bis zu 100 Jahren an, in Realität gehen die Datenträger aber oft schon nach 5 bis 10 Jahren kaputt.
Tipp 7: Wo ist deine Cloud daheim?
Ist dir beim Backup nicht nur die blosse Datensicherung, sondern auch der Datenschutz ein Anliegen? Dann solltest du die kostenlosen Online-Speicherlösungen wohl noch einmal überdenken. Google, Microsoft, Apple – sie alle sitzen in den USA, wo die strengen europäischen Datenschutzgesetze nicht greifen. Willst du also sicher sein, dass deine Daten DSGVO-konform gespeichert werden, solltest du einen Anbieter mit Sitz in Europa wählen.
hosttech Backup & Protect
Mit Backup & Protect bietet dir hosttech eine unkomplizierte und zugleich sichere Backuplösung, die deine Daten schützt und zusätzlich Security-Funktionen beinhaltet. Dabei profitierst du von folgenden Vorteilen:
- Maximale Sicherheit durch Verschlüsselung der Daten vor der Übertragung
- Schweizer Serverstandort in ISO-zertifizierten Rechenzentren mit höchsten Sicherheitsstandards
- Effiziente Sicherung und geringer Speicherplatzbedarf durch verschiedene Kompressionsstufen und Backup-Strategien
- Schutz vor Angriffen durch Malware, Ransomware und Zero-Day-Angriffen dank KI-basierter Technologie
Du kannst beliebige Dateien, Applikationen, Endgeräte und Systeme (physisch oder virtuell) einbinden. Neben deinem PC, Laptop oder Smartphone kannst du auch deine eigenen Cloud- oder dedizierte Server in der Cloud sichern.
In der einfach bedienbaren Management-Konsole kannst du mühelos deine individuellen Schutzpläne erstellen und verwalten. Definiere deine Backup-Routinen und lege die Aufbewahrungsdauer fest. Im Falle eines Datenverlustes kannst du deine Daten direkt über die Online-Benutzeroberfläche wiederherstellen lassen.
Gut zu wissen
Bei vielen unserer Produkte erstellen wir täglich Backups für dich, sodass du im Bedarfsfall auf deine Daten zugreifen kannst. Mehr Informationen dazu findest du auf unserer FAQ-Seite. Ausserdem kannst du natürlich unsere Rootserver, vServer oder das virtual Datacenter auch selbst für deine Backups einrichten. Oder du bringst im Rahmen unseres Colocation-Angebots deine eigene Hardware in unseren hochsicheren Datenbunker in Nottwil.