Für welche Zwecke eignet sich ein Cloud-Speicher überhaupt?
Einerseits nimmt die Menge an Daten stetig zu, andererseits werden heutzutage Daten auf den unterschiedlichsten Geräten generiert. Mit der Nextcloud kann ein zentraler Datenspeicher geschaffen werden, auf welchem die Daten gespeichert und synchronisiert werden können. Der zentrale Speicherort bringt weiter den Vorteil, dass die Daten ausserhalb des eigentlichen Geräts bzw. der physischen Adresse liegen und so auch bei Verlust, Beschädigung, Diebstahl etc. weiter verfügbar sind. Zudem entfallen die Kosten für Hardware-Anschaffung und Wartung. Auch müssen keine zusätzlichen Backups angefertigt werden, da dies i.d.R. direkt im Rechenzentrum erfolgt.
Problematiken bei Verwendung von Cloud-Speicher-Diensten
Cloud-Anbieter mit Rechenzentren in der Europäischen Union unterliegen den strengen Datenschutzrichtlinien der EU. Jedoch stehen die Server vieler Dienste oft in den USA, sodass die dortigen Gesetze Anwendung finden. Insbesondere durch den Patriot Act werden den Behörden weitreichende Freiheiten bei dem Zugriff auf Server gewährt – auch ohne richterliche Anordnung.
Eine wichtige Frage ist auch, wie einfach bzw. umständlich ist es, Daten aus der Cloud zu entfernen. Es ist nämlich nicht immer ganz klar, was mit den Daten im Fall der Kündigung passiert. Ziemlich unsicher ist ebenfalls die Nutzungsdauer und die Kosten solcher Produkte. Was einst den Kunden als tolles Feature kostenfrei bereitgestellt wurde, kann plötzlich gebührenpflichtig werden oder grundsätzlich aus dem Angebot verschwinden (siehe „Deutsche Cloud“ von Microsoft).
Betrieb einer eigenen Cloud mit Hosting-Paket
Um die oben genannten Problematiken zu umgehen, empfiehlt sich die Einrichtung einer Cloud auf einem eigenen Server. Der Betrieb eines eigenen Servers ist jedoch mit Aufwand verbunden und i.d.R. ist man selbst für das System Management – also die Überwachung, Pflege und Wartung sowie die Durchführung von Updates – zuständig.
Abhilfe können hier gemanagte Produkte schaffen, wo sich der Anbieter um die technischen Angelegenheiten kümmert. Bei hosttech ist der Betrieb einer eignen Cloud mit dem Tool Nextcloud möglich. Als kleinstmögliche Variante bietet sich das Hosting L an (inkl. eigenem Mailserver). Mehr Speicherplatz steht beim Hosting XL Abo zur Verfügung – hier erhältst du bis zu 350 GB Speicherplatz.
Einsatz der Nextcloud-Software
Um solch einen Cloud-Speicher einrichten zu können, bedarf es einer entsprechenden Software. Hier erfreut sich in den letzten Jahren der Anbieter Nextcloud mit seiner kostenlos erhältlichen Open-Source-Software grosser Beliebtheit. 2018 hat Nextcloud sogar den Zuschlag erhalten, für die Bundes-Cloud der deutschen Bundesverwaltung, welche rund 300 000 Nutzer umfasst, die Software zu liefern.
Nextcloud zeichnet sich durch eine sehr einfache Installation aus und auch die Nutzung des Dienstes ist sehr unkompliziert.
Vielfältige Funktionen von Nextcloud
Standardmässig sind Funktionen wie Dateiverwaltung, Adressbuch und Kalender enthalten, welche sowohl mit anderen Nextcloud-Nutzern als auch via aufrufbaren Link mit externen Personen geteilt und freigegeben werden können.
Ebenso kann die Funktionalität mit verschiedenen „Apps“ aus dem Store erweitert werden. Interessant sind bspw. die Office-Lösungen „Collabora“ oder „Onlyoffice“, welche dem Nutzer erlauben, Office-Dokumente direkt im Browser zu bearbeiten und in der Cloud zu speichern. Erwähnenswert ist, dass die Dateien mit mehreren Personen gemeinsam editiert werden können (Kollaboration).
Sicherheit der Cloud
Nextcloud bietet neben der serverseitigen Verschlüsselung (AES-256) auch die Möglichkeit, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einzusetzen, bei welcher die Daten bereits clientseitig codiert werden, sodass die Daten auf dem Server nicht gelesen werden können. Ein Brute-Force-Schutz, welcher vor dem Knacken des Passworts schützt und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung runden das Sicherheitspaket ab.
Dennoch ist der User auch gefordert. Neben der Verwendung sicherer Passwörter muss die Cloud auch regelmässig upgedatet werden, sodass diese auf dem neusten Stand ist. Zudem sollten auch nicht alle Daten in die Cloud gestellt werden – insbesondere sensible Daten wie Passwörter, Bank- / Finanzunterlage, vertrauliche Dokumente etc. haben dort nichts zu suchen.
Installation von Nextcloud im Hosting-Account
Wie bereits erwähnt, ist die Installation einfach durchzuführen. Zuerst musst du die Installationsdatei von der Nextcloud herunterladen. Diese kannst du über den Plesk-Datei-Browser auf den Server hochladen und entpacken. Ebenfalls solltest du in Plesk noch eine Datenbank anlegen. Rufe im Anschluss die verknüpfte Domain auf, über welche du dann den Installationsprozess starten kannst. Danach erfolgt die Einrichtung mit den Zugangsdaten. Nach Abschluss kannst du noch die Desktop-Software installieren und die Synchronisation mit dem Server einrichten. Fertig!