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Domains: Die verrückte Welt der Domainpreise

Domains: Die verrückte Welt der Domainpreise

Veröffentlicht am 17. August 2021
  4 Min. Lesezeit
  Aktualisiert am 10. Oktober 2024

Warum ist die eine Domainendung teurer als die andere? Wie entstehen diese Preisunterschiede? Fragen, die definitiv ihre Berechtigung haben. Wir gehen der Sache auf den Grund und zeigen dir, wie sich ein Domainpreis zusammensetzt.

Inhalt

Die komplizierte Beziehung zwischen Domainname und -endung

Zuerst gilt es, zwischen dem Domainnamen (z. B. wikipedia.com, hosttech.eu) und der Domainendung (z. B. .com, .online) zu unterscheiden. Denn beide Teile sind relevant für den Domainpreis. Man könnte annehmen, dass ein Domainname einer teuren Domainendung ebenfalls mehr wert ist – doch das ist nicht der Fall. Denn wie bei praktisch allen Waren und Dienstleistungen bestimmen auch hier Angebot und Nachfrage den Preis. Der Wert von Domainname und -endung ist nicht nur unabhängig, sondern in diesem Fall sogar gegenläufig.

Während ein Domainname einmalig und somit das Angebot auf „1“ limitiert ist, spielt bei einer Domainendung hauptsächlich die Kreativität der Interessenten für das verfügbare Angebot eine Rolle. Eine grosse Nachfrage eines Domainnamens erhöht den Preis, während eine grosse Nachfrage einer Domainendung den Preis grundsätzlich reduziert. Grund für diese Reduktion ist, dass sich mehr Menschen dieselbe Infrastruktur teilen, weshalb eine Registry die Preise für eine Domainendung senken kann.

Wie das in der Praxis aussieht, zeigt das Beispiel der zehn teuersten verkauften Domains. Dabei handelt es sich ausschliesslich um .com-Domains, welche mit 52% den grössten Teil aller Domains ausmachen (wieso das so ist, kannst du hier nachlesen). Doch da die Domainnamen so gefragt sind, wurde der Preis in die Höhe getrieben.

So ging der teuerste verkaufte Domainname cars.com für 872 Millionen USD über den Tresen!

–> Weitere teuer verkaufte Domains und alles zum Domainhandel findest du hier.

Die Premiere der Premiumdomains

Erklärung vorab

Registry: offizielle Registrierungsstelle für Domains. Bspw. SWITCH für .ch und .li Domains

Verkäufer: verkauft Domains an die Endkunden. Bspw. hosttech als Registrar oder ein Domain Reseller

Während sich Verkäufer über solch wertvolle Domains freuen, haben andere weniger Grund zu feiern, namentlich die Registries. Denn: Die Registry für .com-Domains verdient praktisch gleich viel an cars.com wie an allen anderen .com-Domains.

Damit diese sich nun ebenfalls an der Beliebtheit von gewissen Domainnamen finanziell erfreuen können, wurden bei neueren Domainendungen eine neue, zusätzliche Domainklasse geschaffen: die sogenannten Premiumdomains.

Bei diesen handelt es sich um eine festgelegte Liste von Domainnamen einer Domainendung, bei welchen klar ist, dass diese sehr gefragt sein werden. Je nach erwarteter Nachfrage werden die Domains in verschiedene Preiskategorien eingeteilt. Diese Kategorien weisen jeweils sehr grosse Preisunterschiede bzgl. Registration und Verlängerung auf.

So kostet bspw. eine normale .fans-Domain bei hosttech EUR 79 im Jahr, während wir für eine .fans-Premiumdomain der Kategorie A2 rund EUR 160’000 jährlich verlangen müssten. Die .fans-Premiumdomainklasse ist übrigens die teuerste, die wir anbieten.

Members Only

Eine kleine Sonderkategorie findet man bei einigen stark regulierten Domainendungen wie .swiss oder .aero. Diese möchten nicht möglichst viele registrierte Domains haben, sondern nur diejenigen, die zu ihrer Domainendung passen. Auf diese Weise sollte bewahrt werden, wofür eine solche Domainendung steht.

Um dies zu gewährleisten, müssen Interessenten vor der Registrierung solcher Domainendungen aufwendige und mehrstufige Bewerbungsverfahren durchlaufen. Dieser Mehraufwand schlägt sich dann auch im Preis nieder.

Ein Blick in die Zukunft

In Anbetracht dessen, dass das Internet ein solch unreguliertes Konstrukt ist und es über 1’000 verschiedene Domainendungen mit verschiedenen Vorgaben und Eigenschaften gibt, liegen die Preise bei den meisten Domainendungen überraschend nahe beieinander – zumindest bei den nicht-Premiumklassen. Dass dies weiterhin so bleiben wird, ist jedoch sehr unwahrscheinlich: Die Registries haben mit der Einführung von Premiumdomainklassen klargemacht, dass sie ebenfalls von der Beliebtheit der einzelnen Domainnamen profitieren möchten.

Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis neue, ähnliche Massnahmen eingeführt werden, die dann mit grosser Wahrscheinlichkeit alle Domains betreffen.

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Thomas Goll

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