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Ubuntu: Desktopinstallation

Ubuntu: Desktopinstallation

Veröffentlicht am 17. April 2024
  4 Min. Lesezeit
  Aktualisiert am 10. Oktober 2024

So mächtig die Konsole auch sein mag, ab und zu ist es einfacher und produktiver, mit einer grafischen Oberfläche zu arbeiten. Mit dieser Anleitung kannst du ganz einfach einen Desktop auf deinem Ubuntu Server installieren.

Laptop mit einer Ubuntu Logo Grafik

Inhalt

Auf unseren Servern wird Ubuntu standardmässig ohne eine grafische Oberfläche installiert, also «Ubuntu Server». Dies hat einen guten Grund, denn die Darstellung des Desktops frisst zusätzlichen RAM und benötigt zudem Leistung der CPU. Hier musst du selbst abwägen, ob sich das für dich lohnt. Entscheidest du dich für eine grafische Oberfläche, gibt es verschiedene Optionen.

Umgebung auswählen

Vor der Installation musst du entscheiden, welchen Desktop du installieren willst. Denn es gibt fast unendlich viele Möglichkeiten. Ich stelle hier drei der beliebtesten und meiner Meinung nach relevantesten Umgebungen vor.

GNOME Desktop

GNOME Desktop ist der Standard Desktop einer normalen Ubuntu Installation. Er eignet sich eher für den Heimgebrauch, denn es ist die leistungshungrigste Variante. Dafür sind tolle und praktische Programme wie LibreOffice schon vorinstalliert. Wenn du bereits damit gearbeitet hast, dann ist das sicher eine gute Wahl.

KDE Plasma Desktop

KDE Plasma Desktop ist einer meiner Favoriten. Dieser Desktop sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch sehr ressourcenschonend. Somit bleibt dir mehr Leistung für deine Applikationen übrig als bei anderen Desktops. Er ist einfach zu bedienen und als Linux Crack besteht immer noch die Möglichkeit, alles bis ins kleinste Detail anzupassen.

Xfce

Xfce ist wie KDE Plasma sehr ressourcenschonend, kann aber nicht so stark angepasst werden. Wenn du jedoch einfach einen Desktop ohne Schnickschnack brauchst, ist dieser Desktop genau das Richtige für dich.

Natürlich kann noch viel tiefer auf die verschiedenen Desktop Umgebungen eingegangen werden. Am besten schaust du dich selbst im Internet um. Vielleicht findest du ja auf Seite 2 von Google eine noch bessere Umgebung.

Installation

Ganz um die Shell kommst du leider nicht. Denn diese benötigen wir, um die Desktopumgebung zu installieren. Im Grunde ist das Ganze aber dennoch sehr einfach. Melde dich zuerst über SSH auf dem Server an. Die Daten dazu findest du bei uns auf dem Zugangsdatenblatt.
Wie immer musst du zuerst alle Pakete und Programme auf den aktuellsten Stand bringen. Das geht so:

sudo apt update && sudo apt upgrade

Nach der Installation des Updates kannst du die eigentliche Software installieren. Wir verwenden dazu «tasksel». Mit diesem Programm wird automatisch die richtige Software installiert. Kopiere dazu Folgendes und führe es aus:

apt-get install xrdp tasksel && tasksel

tasksel Screenshot mit diversen möglichen Software Installationen zur Auswahl
Die Oberfläche von tasksel ist rudimentär gehalten, macht die Desktopinstallation aber zum Kinderspiel.

Es öffnet sich eine rudimentäre Oberfläche. Hier kannst du deinen gewünschten Desktop aussuchen. Mit der «Leertaste» kannst du ein Paket markieren und mit «TAB und ENTER» bestätigen. Die Installation startet dann automatisch.

Achtung: Die Pakete heissen im «tasksel» je nach Desktop etwas anders:

GNOME Desktop → gnome-desktop
KDE Plasma Desktop → kubuntu-desktop
Xfce → xubuntu-desktop

Zum Schluss musst du nur noch den Server neu starten:

reboot

Der Server sollte dann automatisch mit GUI starten.

Ubuntu Login Screenshot

Zugriff

Jetzt musst du nur noch auf die Oberfläche zugreifen können, denn je nachdem hast du nicht die Möglichkeit, einen Monitor direkt am Server anzuschliessen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten wie VNC, XRDP oder TeamViewer.

VNC

VNC ist auf unseren vServern bereits implementiert. Das ist unabhängig von der Software, welche auf dem Client läuft. Mit VNC siehst du auch, was der Server macht, wenn das Betriebssystem noch nicht ganz gestartet ist. Es gibt aber viele Nachteile: Die Bildqualität ist sehr schlecht und oft gibt es Probleme mit dem Tastaturlayout oder der Genauigkeit des Mauszeigers. Ich verwende VNC nur im Notfall oder um eine andere Lösung zu installieren.

XRDP

Vielleicht kennst du den Begriff RDP «Remote Desktop Protocol» bereits von einer Windowsumgebung. XRDP ist das quelloffene Pendant für Linux. Der Einsatz dieser Software ist komplett kostenlos. Das Tolle daran ist, dass jeder Windowsrechner bereits die nötige Software installiert hat. Öffne einfach unter Windows «Remote Desktop Connection» und trag die IP des Servers ein. Mit der obigen Anleitung wird dieses Tool auch gleich mitinstalliert.

TeamViewer

Natürlich kann auf dem Server auch ganz einfach TeamViewer installiert werden. Hierzu musst du nur die aktuelle Version auf der Webseite des Herstellers herunterladen und ausführen. Dies am besten gleich über das «VNC». Diese Option ist jedoch – im Gegensatz zu den anderen beiden – kostenpflichtig.

Ich hoffe, die Installation hat bei dir geklappt. Wenn du Fragen dazu hast oder wir dir anderweitig helfen können, dann melde dich gerne bei uns.

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Rogé Capaul

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Rogé Capaul, Head of Support, an seinem Arbeitsplatz beim Webhosting-Anbieter hosttech in Richterswil.

Vor zehn Jahren startete Rogé als IT-Techniker bei hosttech. Heute leitet er als Head of Support ein fünfköpfiges Team verteilt auf drei Länder und zwei Zeitzonen. Im Jubiläums-Interview berichtet er von den alltäglichen Herausforderungen, Remote-Teambuilding und seinem Werdegang.

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